Betreuer der Mutter übel beleidigt

Weilheim – Ein Ingenieur tat alles, um den guten Ruf des Betreuers seiner an Demenz erkrankten Mutter in Weilheim zu ruinieren.Jetzt kam es zur Gerichtsverhandlung.
Wegen übler Nachrede und Beleidigung hatte der 61-Jährige einen Strafbefehl über 1 600 Euro Geldstrafe erhlaten, gegen den er vor dem Weilheimer Amtsgericht Einspruch einlegte: „Davon zahle ich keinen Cent.“, sagte er. Letztlich tat er es dann doch, denn auf Anraten seiner Rechtsanwalts zog er den Einspruch zurück.
Bis vor zwei Jahren war der Angeklagte als Betreuer seiner demenzkranken Mutter bestellt. Weil er sich aber laut Richter Martin Hausladen bereits als Erben der vermögenden Weilheimerin sah, wurde ihm diese Betreuung entzogen und stattdessen ein Berufsbetreuer eingesetzt. Als dieser im Namen der Mutter im August 2008 in einer Erbeauseinandersetzung den Angeklagten vor dem Landgericht München II verklagte, schrieb der Ingenieur der dortigen Richterin, dass der Betreuer „ein dreckiger Betrüger ist und seine Stellung missbraucht, um an das Vermögen und das Anwesen meiner Mutter in Weilheim zu kommen“.
Auch jetzt in der Verhandlung überzog der 61-Jährige den Betreuer mit Vorwürfen. Der Richter wies den 61-Jährigen scharf in seine Schranken: „Sie wollen nur den guten Ruf des Berufsbetreuers schädigen, seien Sie in Ihrer Wortwahl vorsichtig“. Erst als der Richter fast die Geduld verlor, zog der Angeklagte den Einspruch gegen den Strafbefehl zurück.

http://www.merkur.de/lokales/weilheim/landkreis/betreuer-mutter-uebel-beleidigt-704606.html am 07.04.2010

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