Haushaltshilfe erschlich sich notarielles Testament

Aus dem Ruhrgebiet wurde uns ein Fall gemeldet, bei dem ein alleinstehender Onkel schwer krank und in der Gestaltung seines Alters hilflos war. Der Neffe wurde von seinen Verwandten bis drei Jahre vor seinem Tode unterstützt. Anschließend musste zur Unterstützung eine Haushaltshilfskraft, die einmal wöchentlich kam, geholt werden.

Der Verwandte, der sich an uns gewandt hat, teilte uns mit, dass er sehr eng mit seinem Onkel zusammenlebte und ihm auch vertraute. Er erfuhr ein Jahr zuvor, dass er aufgrund eines notariellen Vertrages (Testament) gemacht wurde und ihm zusätzlich eine Vorsorgevollmacht erteilt wurde.

Im Jahre 2013 erlitt der Onkel einen schweren Herzanfall und konnte sich nicht mehr alleine versorgen, so dass der Heimaufenthalt dringend notwendig wurde. Nach einem längeren Krankenhausaufenthalt stand fest, dass eine Dauerpflege notwendig wurde. Die damals eingestellte Kraft für einen Tag, erklärte damals, sie wird auch die ganze Woche für € 10,00 pro Stunde dort arbeiten.
Bis zu dem Tode des Onkels hatte unser Mandant ständig mit ihm telefoniert. Als der Verwandte zu dem plötzlich Verstorbenen gerufen wurde, wunderte er sich, warum die Pflegekraft ständig anwesend war und in den Unterlagen her rumsuchte. Sie erklärte in Angesicht der Leiche: „Ach, was habe ich nicht alles für ihn getan.“ Sie mischte sich in alle Gespräche ein. Man stellte ganz schnell fest, dass es ihr gelungen ist, ein notarielles Testament zu erschleichen. Leider konnten im Rahmen eines Gerichtsverfahrens die betrügerischen Handlungen der Pflegekraft nicht nachgewiesen werden. Anstelle ihres Stundenhonorars von € 10,00 erhielt sie mehrere Millionen Euro.

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